Während in anderen Ländern der Welt die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen durch einen Fractional CxOs an Bedeutung gewinnt und dort schon längst keine bloße Modeerscheinung mehr darstellt, erscheint dieses Arbeitsmodell bei uns im deutschsprachigen Raum noch immer weitgehend unbekannt. Insbesondere in den USA hat sich das Fractional-Modell als eine pragmatische und sehr fortschrittliche Methode etabliert, die immer mehr ins Bewusstsein rückt und damit Akzeptanz findet. Aktuelle Zahlen belegen, dass in den USA immer mehr Unternehmen den Wert teilzeitlicher Führungskräfte erkennen. In den letzten fünf Jahren stieg deren Einsatz um mehr als 50 Prozent.
Die Gründe für Unternehmen, auf teilzeitliche Expertise statt auf Vollzeit-Führungskräfte zu setzen, sind vielfältig:
- Spezialisierung auf höchstem Niveau: Fractional CxOs bringen eine spezialisierte Expertise mit, die in ihrer Rolle unübertroffen ist. Ihre Fokussierung und Fachkenntnis sind vergleichbar mit Präzisionswerkzeugen, die genau dort ansetzen, wo sie gebraucht werden.
- Effizienz und Präzision: Durch ihre spezialisierte Arbeitsweise und optimierte Ressourcennutzung liefern sie effiziente und zielgerichtete Ergebnisse. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einem bewussten Umgang mit der begrenzten Zeit ihrer Einsätze.
- Minimaler Aufwand, maximale Wirkung: Sie sind wie leistungsstarke, wartungsarme Werkzeuge, die ohne laufende Kosten ihren Zweck erfüllen. Dies ermöglicht es, bei Bedarf die Top-Fähigkeiten dieser Leute zu aktivieren, ohne dauerhaft fixe Kosten.
- Kostenwirksamkeit: Der Einsatz von Experten in Teilzeit ist oft kosteneffektiver als die Anstellung von Vollzeit-Führungskräften. Dies bietet finanzielle Flexibilität und erlaubt eine effektive Ressourcenverteilung.
- Flexibilität: Fractional CxOs bieten eine anpassbare Dauer der Zusammenarbeit, was besonders bei schwankenden Arbeitsaufkommen von Vorteil ist.
Diese Strategie ist nicht nur für Start-ups oder wachsende Technologieunternehmen relevant, sondern findet mittlerweile branchenübergreifend Anwendung, auch im deutschen Mittelstand. Doch selbst in den USA oder auch in Großbritannien, wo das Modell bereits etabliert ist, halten sich noch einige Mythen rund um das Thema „Fractional Leadership“, die es zu hinterfragen und zu entkräften gilt:
Mythos 1: C-Level-Führungskräften mangelt es an Engagement. Tatsächlich sind sie oft besonders motiviert, zum Erfolg des Unternehmens beizutragen, da ihr Erfolg direkt mit dem Erfolg des Unternehmens verknüpft ist.
Mythos 2: Sie sind eine teure Option für wirtschaftlich gute Zeiten. In Wirklichkeit sind sie eine kosteneffiziente Lösung, die es ermöglicht, finanzielle Mittel gezielter einzusetzen.
Mythos 3: Sie verfügen nicht über branchenspezifische Kenntnisse. Obwohl sie möglicherweise nicht ausschließlich in einem Fachgebiet erfahren sind, bringen sie wertvolle branchenübergreifende Perspektiven ein.
Mythos 4: Fractional Executives sind schwer erreichbar. Eine effektive Kommunikation ist entscheidend für den gemeinsamen Erfolg und Standards sowie Erwartungen können individuell angepasst werden.
Die Entscheidung, eine Führungskraft in Teilzeit oder Vollzeit einzustellen, hängt von den spezifischen Bedürfnissen, dem Budget und den langfristigen Zielen Ihres Unternehmens ab. Lassen Sie sich nicht von scheinbaren Schwierigkeiten bei der Entwicklung Ihres Unternehmens aufhalten. Der gezielte Einsatz von Kompetenzen auf Teilzeitbasis, wo und wann immer dies erforderlich ist, kann für Ihr Unternehmen ein Garant für Flexibilität, Effizienz und Erfolg sein.